Mit Kälte, Schnee und Streusalz stellt der Winter Hund und Halter:in vor besondere Herausforderungen. Denn in der kalten Jahreszeit lauern so manche Tücken. Wer jedoch vorbeugt und aufmerksam ist, erlebt die Zeit bis zum nächsten Frühjahr unbeschwert. Hier sind sieben Tipps für einen sicheren Winter mit Hunden.
Spaziergänge bei Kälte verkürzen
Einmal zu lange draußen unterwegs, schon läuft die Nase. Nicht nur Menschen können sich im Winter leicht einen Schnupfen holen. Auch Hunde sind in der kalten Jahreszeit anfälliger für Infekte. Das Risiko für eine Erkältung oder Blasenentzündung steigt, wenn die Temperaturen sinken. Im Winter, besonders bei Minusgraden und Nässe, ist es daher ratsam, mehrere kurze Spaziergänge mit dem Hund zu machen und ihn anschließend gut trocken zu reiben. Im Haus sollten Hunde möglichst nicht in der Zugluft und auf dem kühlen Fliesenboden liegen, sondern besser auf dem warmen Teppich, vor dem Kamin oder in Heizungsnähe.
Mäßiges Toben im Schnee
Besonders junge Hunde können vom Schnee oft nicht genug bekommen: Buddeln, Toben und Wälzen im weißen Puderschnee ist für sie ein echtes Abenteuer. Ohne Eingreifen durch den oder die Halter:in würden sie stundenlang im Freien umher jagen. Der Spaß sei den verspielten Vierbeinern erlaubt, doch gerade kleine Hunderassen und Tiere mit einem geschwächten Immunsystem sollten im Winter immer nur kurz über die Schneedecke tollen. Spätestens wenn der Hund friert, ist es Zeit, den Heimweg anzutreten. Typische Anzeichen sind Zittern am ganzen Körper, das Einziehen der Rute und ein verlangsamtes Schritttempo.
Nase weg vom Schnee
Beim Spielen im Schnee beißen Hunde nicht selten vor lauter Übermut in die Schneedecke oder lecken daran. Macht nichts, könnte man meinen. Doch weit gefehlt: Halter:innen sollten ihre Vierbeiner unbedingt zügeln und Schneeverköstigungen schnell unterbinden. Denn fressen Hunde die Eiskristalle, kann das eine Magenschleimhautentzündung, auch Gastritis genannt, zur Folge haben. Typische Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe und sogar Fieber. Bei ersten Anzeichen gilt: Sofort zum:zur Tierarzt:ärztin gehen!
Schnee am Straßenrand ist noch gefährlicher: Der Hund könnte Teile von Streusalz, Splitt oder Frostschutzmittel fressen, was eine große gesundheitliche Gefahr darstellt.
Hundebekleidung für den Winter
Für die meisten Hunde sind Temperaturen ab 0 bis -7 Grad unangenehm. Besonders kleine oder empfindliche Rassen sowie alte Tiere können bei Kälte schnell erkranken – gerade dann, wenn das Fell am Bauch sehr dünn ist. In solchen Fällen ist Hundekleidung eine gute Option, um den Vierbeiner bestmöglich zu schützen. Praktisch sind Hundemäntel mit Reflektoren für die Gassirunden im Dunkeln. Wichtiger als die Optik sind die Passform und das Material. Gute Hundekleidung bedeckt den Bauchraum und hält Kälte sowie Feuchtigkeit optimal ab.
Gestreute Wege meiden
Streusalz gibt den Menschen viel Sicherheit bei Glätte und hat schon so manchen Sturz verhindert. Doch für Hunde ist Streugut wie Salz oder Rollsplit eine große Gefahr. Die scharfkantigen Teilchen verursachen häufig feine Risse an den Pfoten, die sich später entzünden können. Daher gilt: Gestreute Strecken, wenn möglich, umgehen und lieber auf Feldwege, Wiesen oder den Wald ausweichen.
Ob sich dein Hund bereits verletzt hat, erkennst du daran, dass er sich an den Pfoten leckt und knabbert, beim Spazieren oft stehen bleibt oder sich gar weigert, vor die Tür zu gehen. Kleine, frische Wunden lassen sich in der Regel selbst behandeln, zum Beispiel mit Octenisept. Ansonsten lieber einmal mehr tierärztlichen Rat einholen.
Pfoten sorgfältig pflegen
Besonders im Winter sollten Halter:innen die Pfoten ihrer Vierbeiner regelmäßig kontrollieren und pflegen. Eis, Schnee und Streugut können den Ballen stark strapazieren und verletzen. Nach jedem Spaziergang empfiehlt es sich, die Pfoten mit lauwarmem Wasser abzuwaschen und vorsichtig trocken zu reiben. Zudem sind spezielle Pfotensalben in der kalten Jahreszeit eine gute Option. Die Schutzcreme einfach dünn auf raue oder rissige Stellen auftragen.
Tipp: Finger weg von Vaseline oder Melkfett! Diese Hausmittel sind für Hunde eher schädlich, weil sie die Poren verstopfen.
Ernährung für Hunde im Winter
Grundsätzlich sollten Hunde natürlich ganzjährig ausgewogen und bedarfsgerecht ernährt werden. Im Winter sind einige Vierbeiner jedoch besonders hungrig. Das hat einen einfachen Grund: Bei kalten Temperaturen benötigen Tiere ebenso wie Menschen mehr Energie, um den Körper warm zu halten. Der Kalorienbedarf steigt. Halter:innen können in der kalten Jahreszeit also ruhig ein wenig mehr Futter geben, sollten das Gewicht ihres Hundes aber regelmäßig kontrollieren. Übergewicht sollte generell keine Option sein.