Das Leben mit Hund ist eine haarige Angelegenheit. Bis auf wenige Ausnahmen wechseln die meisten Rassen mindestens zweimal im Jahr ihr Fell. Doch auch Stress, Hitze, Ungezieferbefall, hormonelle Veränderungen oder eine Erkrankung können Gründe für starken Haarausfall beim Hund sein. Die richtige Fellpflege und eine optimale Ernährung sind die besten Mittel, um entgegenzuwirken.
Warum haart mein Hund?
Die gute Nachricht vorweg: Wenn ein Hund stark haart, ist das für Besitzer lästig, aber meist kein Grund zur Sorge. Ist das Fell kräftig und glänzend und benimmt sich der Vierbeiner normal, frisst regelmäßig und ist aktiv, liegt vermutlich kein krankhafter Haarausfall vor.
Dass Hunde Fell verlieren, ist völlig normal. Für die meisten Rassen steht der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst an und dauert zwischen vier und acht Wochen. Dann wird das luftige Sommer- oder das dichte Winterfell für ein frisches Haarkleid abgestoßen. Darüber hinaus können Hitze, Stress und der Hormonstatus Fellveränderungen provozieren. Läufige Hündinnen etwa leiden eher unter Haarverlust. Auch Pilzinfektionen und Parasitenbefall sind mögliche Ursachen für kahle Stellen und gerötete Haut. Hat der Hund zusätzlich zum extremen Haarausfall übermäßig Durst und ist müder als gewohnt, kann auch eine Stoffwechselerkrankung vorliegen. Nicht zuletzt kann Fellverlust eine Mangelerscheinung sein, die häufig durch eine einseitige oder nicht bedarfsgerechte Ernährung hervorgerufen wird.
Was hilft gegen starken Haarausfall?
Auch wenn Fellverlust beim Hund normal ist, kann es störend sein, wenn überall im Haus Tierhaare herumfliegen und an Möbeln und Kleidung anhaften. Zum Glück gibt es ein paar einfache Möglichkeiten, die helfen können, den Haarausfall zu reduzieren. Wichtig ist jedoch: Liegt eine Erkrankung oder Ungezieferbefall vor, müssen diese medizinischen Ursachen natürlich gezielt und mit tierärztlicher Unterstützung bekämpft werden. Ist das Tier hingegen kerngesund, können folgende Wege und Mittel helfen:
Fellpflege
Eine regelmäßige Fellpflege ist das A und O, wenn der Hund haart. Das beste Hausmittel gegen herumfliegende Unterwolle ist: bürsten, bürsten und nochmal bürsten. Während des Fellwechsels sollte der Vierbeiner jeden Tag von Kopf bis Pfote gekämmt werden. Ein schöner Nebeneffekt: Ist der Hund an die Bürste gewöhnt, kann die tägliche Pflegeeinheit sogar entspannende Effekte haben sowie die Bindung zwischen Mensch und Tier stärken.
Steckt der Vierbeiner gerade nicht im Fellwechsel, kann die Pflegeroutine auf ein- bis zweimal pro Woche reduziert werden. Eine “Überpflege” könnte nämlich zu Haut- und Haarproblemen führen.
Bedarfsgerechte Ernährung
Die richtige, qualitativ hochwertige Ernährung ist einer der Grundpfeiler für ein langes, vitales Hundeleben. Die täglichen Mahlzeiten sollten dem Vierbeiner natürlich schmecken und verträglich sein. Wichtig ist aber auch, dass die Futtermenge und die Inhaltsstoffe stets ans Alter und ans Aktivitätslevel des Tieres angepasst sind. Egal, ob Trocken- oder Nassfutter: Für ein gesundes Fell und einen guten Hautstoffwechsel ist grundsätzlich eine Ernährung ratsam, die reich an schonend verarbeiteten tierischen Proteinen ist. Außerdem sollten genügend Mikronährstoffe, also Vitamine und Mineralstoffe, gefüttert werden.
Nahrungsergänzungsmittel
Besonders während des Fellwechsels können Halter ihrem geliebten Vierbeiner mit Nahrungsergänzungsmitteln Gutes tun. Vitamin C, B-Vitamine und Zink können dafür sorgen, dass das neue Fell kräftig und glänzend nachwächst. Speziell Vitamin B7, auch Biotin genannt, soll das Haar sowie die Krallen stärken und bei Hautbeschwerden Linderung verschaffen. Darüber hinaus kann die Zugabe von ungesättigten Fettsäuren förderlich für die Fellgesundheit sein: Einfach täglich einen Esslöffel Distel- oder Leinöl auf das Futter geben, auch Lachsöl kann hier unterstützend wirken.
Tipp: Vor dem Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln ist eine Rücksprache mit dem Tierarzt empfehlenswert.
Entspannung
Ist Stress die Ursache für extremen Haarausfall beim Hund, sollten Halter ihrem Tier Entspannung beibringen. Ausreichend Schlaf ist essentiell, damit der Hund alle Eindrücke vom Tag verarbeiten kann. Fällt es dem Vierbeiner schwer, zur Ruhe zu kommen, bietet sich eine Box an, in die er sich auch tagsüber zurückziehen kann. Außerdem sind feste Strukturen wichtig. Sie geben Hunden nicht nur in stressigen Phasen Sicherheit. Zusätzlich sind regelmäßige Kuscheleinheiten oder Fellmassagen eine gute Methode zum Herunterfahren – für Mensch und Tier!